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Von einem selbstwachsenden Baustoff.

  • von Waldemar Weis
  • 20. September 2022
  • 5 min Lesezeit

Pilze in der Bausubstanz ... das kann doch nur ein Baumangel sein!

Wenn man früher die zwei Wörter Gebäude und Pilz in Zusammenhang brachte, dann dachte man an Fäulnis, Schimmel, Bauschäden und Gesundheitsgefährdung. Pilze können aber auch das Gegenteil bewirken und sich als Baustoff nutzbar machen lassen.

Mit Hilfe der fadenförmigen Zellen eines Pilzes (Mycel), die sich als verzweigendes Pilzgeflecht im Substrat verbreiten, können Dämmstoffe für Gebäude wachsen. Der Pilz ernährt sich von Cellulose z. B. von Getreidespelzen oder Pflanzenstengel. Die Stoffe werden durch den Pilz innerhalb weniger Tage „verklebt“. Am Ende des Vorgangs wird der neu gewachsene Baustoff dehydriert und erhitzt. Auf diese Weise erhält man ein stabiles Material. Je nachdem, welche Pflanzenreste beigegeben werden, kann die Dichte, Stärke, Aussehen und Textur beeinflusst werden.

Selbstwachsend, nachhaltig, ökologisch und vielseitig einsetzbar

Aber nicht nur Dämmstoffe lassen sich damit herstellen, sondern auch Verpackungsmaterial, Dekorationsgegenstände, Leuchten und Akustikplatten.

Nach Herstellerangaben ist dieses Dämmmaterial zu 100 Prozent regenerativ. Es besitzt eine bessere Wärmeleitfähigkeit als EPS und XPS Dämmstoffe. Künftig soll es noch leistungsfähiger sein.

Im Brandfall entstehen keine giftigen Gase und eine schnelle Ausbreitung der Flammen wird unterbunden. Ähnlich wie bei Holz entsteht eine Kohleschicht an der Oberfläche, welche vor Durchbrennen des Materials schützt.

Super Material, aber auch wohngesund?

Derzeit werden die Auswirkungen auf die Raumluft noch untersucht. Wir halten Sie hierüber auf dem Laufenden.

Pioniere in der Herstellung

Bisher sind uns zwei Firmen bekannt, welche mittels Mycel-Materialien herstellen.

BIOHM

ecovative

Auch nicht zu vernachlässigen: nachwachsende Baustoffe

Das Karlsruhe Institut für Technologie forscht an Verbundwertstoffen. In Kombination mit Bambus, welcher als schnell nachwachsender Baustoff gilt, wird durch eine gezielte Gestaltung der geometrischen Form, lassen sich die Eigenschaften des inneren Kräfteflusses wesentlich verbessern. Die Wissenschaftler erhoffen sich dabei, dass dieses Potenzial, konventionelle Materialien in vielen architektonischen Strukturen ersetzen könnte.

Sind Sie schon mit selbstwachsenden Baustoffen in Berührung gekommen? Wie ist Ihre Erfahrung?

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Stay tuned!

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Posted by Waldemar Weis

Er ist Architekt und Gründer von WEDOX.architektur. Waldemar zeitgt Ihnen Branchentrends, gibt Einblicke in Architektur oder bringt Ihnen Tipps rund um nachhaltiges Bauen und Wohnen.

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