Ökologisches, ressourcenschonendes und energieeffizientes Bauen. Was ist das?
- von Waldemar Weis
- 6 min Lesezeit
Grundfläche maximal grün lassen
Ressourcenschonend zu bauen, beginnt bereits mit der Grundfläche eines Gebäudes. Je größer die Grundfläche und der gepflasterte Hof, umso mehr Bodenfläche wird versiegelt und der Natur dauerhaft entzogen. In der Wohnarchitektur haben freistehende Einfamilienhäuser den größten Pro-Kopf-Flächenbedarf, welcher mit zunehmender Nutzung in der Regel größer wird. Solche Haustypen werden oft von jungen Familien, zum Beispiel mit zwei Kindern, gebaut. Doch bereits nach 15 oder 20 Jahren könnten die Kinder das Haus verlassen haben und die Eltern wohnen alleine. Das Wohnhaus, welches zuvor von vier Personen bewohnt wurde, wird in den meisten Fällen später von zwei Personen bewohnt. Daraus stellt sich eine Grundsatzfrage, ob freistehende Einfamilienhäuser überhaupt als ökologisch zu bezeichnen sind, da diese pro Bewohner einen sehr hohen Grundflächenbedarf haben.
Kluge Gebäudekonzepte, die Grundrisse, Fassaden und Materialeinsatz optimieren, erfordern weniger Technik. Das spart Kosten und Energie.
Baustoffe regional beziehen und sparsam einsetzen
Ökologisches Bauen bedeutet vereinfacht gesagt, beim Bauen auch Rücksicht auf die Ökosysteme zunehmen. Ein wesentlicher Aspekt ist hier das ressourcenschonende Bauen.
Die Bauphase des Wohnhauses:
Das Wohngebäude soll aus Baustoffen bestehen, die keinen unnötigen Rohstoffabbau verursachen, bei der Produktion von Baustoffen wenig Energie verwenden und geringe bis keine Schadstoffemissionen entstehen. Die Transportwege zur Baustelle müssen so kurz wie möglich sein. Das Bauen erfolgt gefahrlos und einfach.
Die Nutzungsphase des Wohnhauses:
Die Baustoffe müssen wohngesund sein. Das heißt, keine schädlichen Emissionen haben und somit keine Erkrankungen hervorrufen.
Nachnutzung des Wohnhauses:
Das Wohngebäude sollte flexibel auf Veränderungen der Nutzungsbedürfnisse der Bewohner gestaltbar sein. Ist eine Nutzungsänderung nicht möglich oder nicht notwendig, weil z. B. anstatt eines Wohnhauses eine grüne Wiese entstehen soll, dann muss der Abbruch einfach recycelbar sein.
Diesem Anspruch gerecht zu werden, ist in der Praxis für die Bauherr*innen oft nicht möglich. Wenn ein Wohnhaus beim Bauträger oder Fertighausanbieter erworben werden soll, so haben Sie nur bedingt Einfluss auf die Baustoffe. Wenn Sie jedoch mit Architekten und Generalunternehmer bauen möchten, so können Sie Baustoffe verlangen, die nach Ihren Kriterien eingehalten werden sollen. Sie können mittels einer Baubeschreibung festlegen, z. B. welche Baustoffe nicht zum Einsatz kommen dürfen.
Energieeffizientes Wohngebäude
Um einen Wohnkomfort zu erreichen, benötigen Häuser Energie, also Strom und Wärme. Energieeffiziente Gebäude verbrauchen möglichst wenig Energie, um den Wohnkomfort zu erreichen. Um den Energieverbrauch geringstmöglich zu halten, sind zwei Dinge wichtig:
1. Eine optimale Gebäudedämmung ist erforderlich, um minimal Energie für das Heizen und Kühlen zu verbrauchen.
2. Für die wenig nötige Energie, ist eine effiziente Anlagetechnik erforderlich, welche möglichst selbst regenerative Energie erzeugt. Auf diese Weise ist das Wohnhaus autark und somit vom Energiemarkt unabhängig.
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht und Anregungen zu diesem Thema.
Stay tuned!

Posted by Waldemar Weis
Er ist Architekt und Gründer von WEDOX.architektur. Waldemar zeitgt Ihnen Branchentrends, gibt Einblicke in Architektur oder bringt Ihnen Tipps rund um nachhaltiges Bauen und Wohnen.